04. August 2021
Das ist echt gerade nicht cool! Leider hatten die beiden, die für uns den Hänger gebaut haben, es nicht mehr geschafft, eins der wichtigsten Dinge fertigzustellen: Die Fahrradaufhängung für spontane Mitfahrer auf dem Tastdem. Das haben wir dann gestern beim Abholen gesagt bekommen. Doof, richtig doof. Ich ärgere mich selten, aber das ist definitiv einer der seltenen Momente.
Egal, wir versuchten also gestern noch schnell, eine Lösung zu finden und riefen um acht Uhr abends beim Tischlermeister Seidel aus Dresden an. Der Opa von einem ehemaligen Schüler sagte zu und heute Morgen ging es gleich um acht in der Früh zu ihm in die Werkstatt, nachdem wir herzlichst von der Familie von Julius bewirtet und versorgt wurden und dort auch ein trockenes Plätzchen zum Schlafen fanden.
Um das Ganze anzubauen, mussten wir natürlich das ganze Gefährt vom Autodach holen. Während der Schreiner schnell noch was beim Schmied holte, nutzten wir die Gunst der Stunde, um das erste Mal eine kleine Runde zu drehen, was wirklich ärgerlicher Weise vorher nicht möglich war, da die Ingenieure leider ähnlich arbeiten wie wir: Auf den letzten Drücker. Der Schüler Julius und ich auf dem Tandem und Andreas auf dem Lastenanhänger. Bei etwa fünfzehn km/h bergab will man dann natürlich auch mal bremsen, was ich dann auch mit dem relativ leicht beladenen Anhänger tat….
Oder vielmehr versuchte, denn wie sich herausstellte, bremste das Tandem zwar wunderbar, nur funktionierte anscheinend die Auflaufbremse des Anhängers nicht so, wie sie eigentlich sollte, denn es drückte den Anhänger hopsend, quer an uns vorbei, samt dem panisch schauenden Andreas. Zum Glück kamen wir alle unbeschadet zum Stehen und können nur heilfroh sein, dass wir 1. nicht schnell unterwegs waren, 2. NOCH NICHT VOLL BELADEN WAREN!!! und dass wir 3. noch nicht in Tschechien sondern vor der Haustür eines Tischlers waren mit Kontakten zu anderen Handwerkern und Fahrradläden in Dresden.
Denn was sich nach dem ersten Schreckmoment herausstellte, war, dass es gleich die Federgabel des Vorderrades vom Anhänger verbogen hatte. Richtig große Scheiße! Nicht auszudenken, wenn das mit dem voll beladenen Anhänger passiert wäre. Das hätte nicht passieren dürfen und ist auch nicht ansatzweise mit dem Prototypen so aufgetreten.
Jetzt sitzen wir hier vor der Werkstatt und versuchen die Zeit so gut es geht zu nutzen. Andreas arbeitet am Stream, damit ihr dann auch Livevideos bekommen könnt und ich schreibe eben gerade für euch den Stand der Dinge.
Wie geht es jetzt weiter? Wir werden jetzt, da es endlich um 10:00 Uhr ist, zum Fahrradladen düsen und hoffen, dass sie einen passenden Ersatz für uns haben. Dann wird alles angebaut, die Bremsen noch mal eingestellt, alles aufgeladen und dann fahren wir eben halt los, wenn wir loskommen und werden sehen, wann wir bei der Quelle ankommen.
Wenn alles nicht funktioniert, werden wir nach Potsdam zurückdüsen und den Prototyp-Anhänger dort gegen den jetzigen austauschen, was wir schon abgesprochen haben. Mann, Mann, Mann, was für ne Aufregung nach der ganzen Aufregung!!! Irgendwie könnte langsam mal der Spaß anfangen…
OPTIMISMUS bewahren!!!!
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