12. August 2021
Ja, ich weiß. Der gestrige Tag ist noch undokumentiert, jetzt versuche ich wenigstens in kleinen Häppchen gleich den heutigen zu skizzieren.
Wir hatten heute eine entspannte Nacht im Bootshaus von Torgau und sind um 7:30 Uhr aufgestanden, um pünktlich zum „Radhaus“ zu gehen, um unser ganzes Gefährt einmal durchleuchten zu lassen. Hier sitze ich also und kann in Ruhe schreiben, währen drei liebe, hilfsbereite Männer sich all den kleinen und großen Mängeln annehmen, um unsere sichere Weiterfahrt zu garantieren. Wow, sie werden uns auch nur das Material berechnen und haben uns auch da schon Sonderkonditionen versprochen. Echt edel!!! Bei der Durchsicht kam unter anderem heraus, dass unsere Federgabel vom Tandem falsch herum eingebaut war.
Jetzt ist alles repariert und das alles für die Kaffeetasse. Einfach nur Wahnsinn! Wir sind Glückskinder trotz aller Pleiten und Pannen.
Später: Gerade drehen wir noch einen Beitrag für den MDR auf dem Schliss von Torgau, nachdem wir schon lustige Szenen in der Werkstatt erlebt haben. Ein Journalist von der MZ ist auch gerade aufgetaucht. Wir kommen echt nicht weg…
4:00 Uhr: Wir sind immer noch beim Dreh kurz vor Torgau. Wenn das so weitergeht, wird das eher der längste Medienmarathon, als der längste Klaviertransport.
Zwischenstand nach 25 Kilometern nach Torgau
Wow, es ist 16:40 Uhr und wir haben uns die zweite fünfminütige Pause gegönnt, um uns kurz in einem See zu erfrischen. Das war absolut notwendig! Der Kameramann vom MDR hat uns echt erst um 15:00 Uhr weggelassen. Hoffen wir mal, dass es das wert war. (Der Beitrag soll morgen um im vierzehn Uhr Journal kommen.)
Wir sind also gerade 25 Kilometer in anderthalb Stunden geradelt. Endlich geht es mal voran, aber ebene Wege und gut asphaltierte Straßen machen es möglich und natürlich das Gefühl, einen sicheren, durchgecheckten Wagen zu haben. Lutherstadt Wittenberg – Wir kommen! Dort erwarten sie uns um 20:00 Uhr. Holla die Waldfee, da müssen wir noch strampeln, es sind noch über 40 Kilometer.
18:30 Uhr und neun Kilometer vor den Toren Wittenbergs
Wir sind sowas von breit und alle, das glaubt ihr nicht. Die Sonne scheint schon den ganzen Tag erbarmungslos und trotz Strohhüten und gutem Fahrtwind müssen wir literweise Wasser nachkippen. Wir haben jetzt die Wegstrecke ca. um zwölf Kilometer abkürzen können, indem wir die B 186 entlanggefahren sind. Wir werden es auf jeden Fall pünktlich schaffen, denn in Lutherstadt Wittenberg wartet natürlich auch wieder Presse samt einer Gruppe mit historischen Fahrrädern. Das wird bestimmt spannend. Es gibt wirklich neben der Erschöpfung nur ein Riesen Problem: unsere Hintern tun so weh, dass wir kaum noch sitzen können! Oh Mann, aber: Zähne zusammenbeißen und Tschakka!
Pünktlich um 19:30 Uhr kamen wir auf dem Markt von Lutherstadt Wittenberg an
Wow, das war der erste Tag unserer Reise, bei dem mal alles glatt ging, wir weder Wolkenbrüche, noch Kettenrisse oder Platten hatten. Im Gegenteil schafften wir endlich einmal die volle Kilometerzahl (ca. 60 km), die wir uns pro Tag vorgenommen hatten und das auch noch in rekordverdächtiger Zeit von viereinhalb Stunden.
Auf dem Markt warteten schon ein paar Leute mit ihren alten oder auf alt gemachten Fahrrädern, um uns zu empfangen.
Natürlich setzten wir uns gleich ans Klavier und gaben, durchgeschwitzt wie wir waren und körperlich eigentlich fix und fertig, noch unser Tageskonzert. Ja, diesmal konnte man es nicht so recht als Naturkonzert durchgehen lassen, dafür schafften wir es aber endlich das erste Mal den Livestream zu realisieren.
Nur noch essen und ab ins Bett
Nach einer Stunde freuten wir uns dann nur noch auf das Essen, denn wir hatten wieder einmal keine Zeit gefunden, angemessen zu frühstücken und außer ein paar Stullen mit Käse und Unmengen an Wasser, nichts zu uns genommen. Nach einem wohlverdienten Besuch beim Italiener fuhren wir zu der Wohnung einer Freundin von einer ehemaligen Schülerin von Andreas. (Hui, was für ein Satz 😉 )
Bei ihr sind wir heute eingeladen zu schlafen und uns wie zu Hause zu fühlen. Sogar das Tastdem hat noch einen Platz in der Garage gefunden und steht nun sicher und trocken verwahrt. So lässt es sich beruhigt einschlafen.
Hier geht´s zum nächsten Eintrag: Guten Morgen allerseits und was uns alles weh tut
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