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Beim Hafen von Wittenberge

Warten auf Anna und Dankestour durch Wittenberge

17. August 2021

Wow, nach 5,5 Stunden Schlaf um 11:30 Uhr aufgestanden.

Der wunderbar gedeckte Frühstückstisch bei Lin und Win, unseren Gastgebern in Wittenberge

Wow, das Gefühl ausgeschlafen zu haben, auch wenn es nur fünfeinhalb Stunden waren, ist großartig! Was ein schönes Federbett doch ausmacht. Unglaublich, die weißen Hemden, die wir gestern Nacht noch dreckig in Wins Obhut gegeben hatten, wurden uns heute morgen nicht nur sauber, sondern tatsächlich sogar gebügelt wiedergegeben. Nach einem reichhaltigen Frühstücksbrunch bis 14:00 Uhr, den die beiden liebevoll schon vorbereitet hatten, wollten wir erst einmal eine kleine Dankestour machen für die Menschen, die geholfen haben, von Magdeburg hierher zu kommen. Das Klavier stand immer noch auf dem Anhänger, denn das Ersatzrad für den Anhänger hatten wir noch nicht und einen Ersatzmantel für die andere Seite auch noch nicht.

So fuhren wir mit dem Auto als erstes zu demjenigen, der den Hänger gesponsert hatte. Wir hielten zweihundert Meter vor dem Haus, stiegen auf den Anhänger zum Klavier und rollten den restlichen Weg spielender Weise zu der Familie, die schon auf uns wartete. Es war eine Überraschung im doppelten Sinn, denn voriges Jahr wollten sie zu unserem Konzert in die Schelfkirche kommen, das dann coronabedingt leider ausfielt. Um so größer war auch die Freude über unser kleines Konzert!

Die Lieben, die uns zur Rettung aus Magdeburg den Hänger ausgeliehen haben

16:00 Uhr: Minnesänger im 21. Jahrhundert ohne Gesang

Der nächste Dank sollte Remo gelten, der einen ganz speziellen Wunsch hatte, den man nicht anders als süß und anrührend bezeichnen kann. Wir haben ja schon des öfteren Armor gespielt. Diesmal sollte es auf eine ganz neue Art sein. Remo hat sich schon seit einiger Zeit in eine Mitarbeiterin bei NETTO in Wittenberge verliebt, bisher aber nicht den Mut aufgebracht, sie anzusprechen. Nun sollten wir helfen, das zu ändern. Der Plan sah vor, sie nach draußen zu locken, wo wir dann mit dem Klavier stehen, spielen und dem guten Remo emotional, musikalisch unter Arme greifen würden. Leider stellte sich heraus, dass die gute Frau, dessen Namen er leider noch nicht weiß, Urlaub hatte. Trotzdem stellten wir uns auf den Parkplatz vor dem Einkaufsladen und verpackten Remos Liebesbotschaft in ein Video, das er ihr dann zukommen lassen kann, nebst einer CD von uns und zwei Freikarten. Wir wünschen ihm alles Gute und viel Erfolg!

Bei der Liebeswerbung vor Netto in Wittenberge

Endlich ein Ersatzmantel, aber kein Erfolg uns einzuschiffen

Remo fuhr uns noch zu den Fahrradläden dieser Stadt und beim zweiten hatten wir endlich, endlich Glück und sie hatten die Mäntel für die Räder, die wir für die Reperatur benötigten. Wir kauften gleich alle, die sie hatten (zwei). Inzwischen war klar, dass Anna mit dem Ersatzrad um ca. 20:00 Uhr da sein wird und wir hatten noch etwas Luft. Win hatte noch ein Treffen am Rathaus organisiert, zu dem wir heranfuhren. Leider fing es genau zu dieser Zeit an zu regnen und der Bürgermeister war gerade auch zu beschäftigt, um heraus zu kommen. Wir wiederum hatten keine Lust, ohne Rollwagen und Tragegurte, das Klavier ins Rathaus zu schleppen und so fuhren wir unverrichteter Dinge weiter zum Hafen, um dort unser Glück zu versuchen, doch noch eine Mitfahrgelegenheit auf dem Wasser zu bekommen.

Beim Hafen von Wittenberge

Im ganzen Hafen war niemand anzutreffen und nachdem Win sich auch telefonisch um unser Anliegen bemüht hatte, war klar, dass hier unser Ansinnen aussichtslos war. Eigentlich war auch die Idee von ihm, ein Konzert auf der gerade neu fertiggestellte Uferpromenade zu geben, sozusagen noch vor der Eröffnung derselben. Es war aber immer noch sehr nass und die Kälte und der Wind und unsere Erschöpfung hielten unsere Begeisterung für diese Idee im Zaum.


19:00 Ihr: Warten auf Anna und erfolgreiche Reparatur

Anna bei der späten Reparaturaktion in Wittenberge

Also fuhren wir wieder zu Win und Lin nach Hause, um dort auf Anna zu warten. Wir würden also heute wieder nicht weiterkommen. Das Gefühl war schon sehr ernüchternd. Uns blieb also wieder nur eine Wahl. Statt des Boots noch einmal vierzig Kilometer uns von dem großartigsten Chauffeur aller Zeiten, Remo, fahren zu lassen. Sogar einen weiteren freien Tag erkämpfte er sich bei seinem Arbeitgeber dafür.

Win und Lin hatten derweil schon für ein tolles Abendbrot gesorgt, das zwischen weiteren spannenden Lebenserfahrungen uns wunderbar das Warten auf Anna erleichterte. Kurz vor neun war sie dann da und nach einer Tasse Tee machten Anna und ich Teamwork und tauschten das Rad, den Mantel und versuchten noch das linke Rücklicht zu reparieren, woran wir leider scheiterten. Trotzdem war alles um 23:00 Uhr weiterfahrbereit und Anna fuhr gleich wieder zurück nach Hause. Uns fielen auch gleich darauf die Augen zu und ich scheiterte vor Müdigkeit, den Blog noch zu aktualisieren. Morgen sollte es wieder früh losgehen, um einen Reporter von der FAZ bei Dömitz zu treffen. Betet, dass es das letzte Mal sein wird, wo ein Auto zur Fortbewegung nötig ist und dass wir die restliche Strecke nur noch mit dem TASTDEM zurücklegen können.


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